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Konzertkritik zum 12. Juli 2017

aus „Wir Godesberger“ vom 5. August 2017:

„Die neue Leitung lieferte am 12. Juli 2017 im Köllenhof einen tollen Einstand: Mit viel Elan dirigierte Gerhard Halene die Blue Moods Big Band.

Im Vorfeld gab es allerdings einige Herausforderungen:
Zunächst war gar nicht klar, wann, wo und ob es eine Aufführung geben würde. Das Programmheft war da ein wenig irritierend und es war noch nicht überall bekannt, dass Gerhard Halene die neue Leitung hatte.

Als er die Band im Januar 2017 übernahm, gab es zudem keinen Schlagzeuger und keinen Bassisten. „Diese sind aber wie ein Motor für die Band“, sagte Halene. Wie gut, dass man in Michael Maßler (Bass) und Horst Nabel-Meyer (Schlagzeug) die fehlenden Musiker gefunden hat. Aber auch weitere „Musiker, die sich für Big Band Musik begeistern können, sind herzlich bei den Blue Moods willkommen!“, wie der Vorsitzende der Band Peter Lex betont.
So konnte es nicht verwundern, dass nach nur einem halben Jahr Probe und sich Aneinander gewöhnen, das Konzert im Rahmen der Wachtberger Kulturwochen als offene Probe angekündigt wurde.
Schön war, dass durch den Abend geführt wurde, so dass der Zuhörer im Laufe des Abends alle Mitglieder – rund 15 – kennenlernte. Außerdem erfuhr man, einiges über die verschiedenen Stücke und deren Zeit: Halene erklärte z.B. „“Alianza“ von Erik Morales beinhaltet Latin- und Swingelemente. Es ist ein recht anspruchsvolles Stück“. Das Publikum solle sich nicht wundern, wenn es haken würde, so dass die Rhythmusgruppe nochmal beginnen müsste. Er betonte aber auch “ wir versuchen natürlich unser Bestes zu geben“, was die Band auch tat, denn das Stück lief unproblematisch durch und begeisterte.

Die Zuhörer lernten, dass sich die nun wieder vervollständigte Rhythmusgruppe aus folgenden Instrumenten zusammensetzt: Piano, Gitarre, E-Bass und E-Kontrabass und dem Schlagzeug. Dabei war die Interaktion zwischen dem Dirigenten und seinen Musikern schön zu beobachten: Er zeigte ihnen den erhobenen Daumen, wenn ein Stück besonders gut geklappt hatte. Bei einem Stück griff er sogar selbst zum Instrument und verzauberte das Publikum mit seiner Posaune.

Es gab einige Lieder, da legte Stefanie Schmelzer ihr Bariton-Saxophon zur Seite und ließ Ihre Stimme erklingen: Zum eingängigen „Everything“ von Michael Bublés erzählte sie, dass eine Liedzeile -„you make me sing“- aus dem Stück auch auf sie zutreffe: „Die Band bringt mich zum Singen.“ Das mache sie noch gar nicht so lange, sondern erst etwa seit gut einem Jahr.“

Der Abend wurde mit der „Jazz Police“ arrangiert von Viktor Lopez beschlossen. Gerhard Halene sagte dazu: Jazz Musiker sagen immer „wenn man falsch spiele, komme die Jazz Polizei“ und genau dies passierte auch. Metaphorisch rasten die amerikanischen Polizeiautos durch den Köllenhof und erstaunten das Publikum des fast vollen Hauses. Es bedankte sich mit so viel Applaus, dass die Big Band noch eine Zugabe spielte.

Man verließ den Köllenhof swingend und tanzend und kann auch nur sagen: „Daumen hoch für die Blue Moods Big Band.“

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